Zunftgeschichte

In Offenburg wurde bereits früh Fasent gefeiert. Spätestens im Jahr 1828 etablierte sich mit der Gründung einer „Narrencommission“ eine organisierte Form des närrischen Treibens, die Maskenzüge veranstaltete. Ein Wendepunkt war das Jahr 1844, als die Entscheidung fiel, die bestehende Narrengesellschaft zu konstituieren und einen „Narrenstaat am Kinzigangel“ auszurufen.

Der Einfluss des rheinischen Karnevals manifestierte sich 1898 mit der Umbenennung in den Carnevalsverein. Dieser Einfluss wurde später, 1924, bei der Gründung der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), an welcher der Carnevalsverein Offenburg beteiligt war, in Frage gestellt. Einige Zünfte des Verbands strebten danach, die rheinischen Einflüsse zu mindern, was schließlich nach dem Krieg zur Umbenennung in die Althistorische Narrenzunft Offenburg führte.

Unsere Fasent

Zur Fasentszeit ruft es „Narri Narro“ durch die Gassen und Offenburg verwandelt sich in „Bohnenburg“. Mit ihrer Vielfalt an Gruppen wie den Spättle, Ranzengarde, Fanfarenzug und D’Alde, die in ihren farbenfrohen Häsern und Uniformen das Stadtbild prägen,
ist die Fasent eine lebendige Zeit. Der Schmutzige Donnerstag mit der Fasent-Daifi, an dem am Narrenbrunnen unser Fasentkind getauft und die weltbeste „Bohnesupp“ der Ranzengarde verteilt wird, gilt als ein Höhepunkt der Bohneburger Fasent.

Die Althistorische Narrenzunft sieht ihre Aufgabe in der Pflege des Brauchtums und der Weitergabe der närrischen Freude und Kultur auch über die Stadtgrenzen hinaus. Mit Veranstaltungen wie der Redoute, den Kellerabenden und der Kinderfasent bietet die Althistorische Narrenzunft Offenburg ein Programm, das Generationen verbindet und die Tradition lebendig hält.

Narrenruf

Narrenruf „Schelle, Schelle, Sechser…“

Woher kommt der Narrenruf der Althistorischen Narrenzunft Offenburg?

Noch oft wird, sobald das „Schelle, Schelle Sechser“ erschallt, eine Verbindung zu den Hexenverbrennungen des 15. Jahrhunderts hergestellt. So auch die Aussage von Bürgermeister Franz Volk in seinem 1882 erschienen Buch. Hier wird über eine Menge höhnenden Pöbels berichtet, welche den Frauen auf der Fahrt zum Richtplatz zusah und rief: „Schelle, Schelle, Sechser! Alte Alte Hexen Narro!“ Die Hexen wurden in vielen Narrenorten in den lokalen Mummenschanz einbezogen – mit der Begründung, dass im Mittelalter Hexenprozesse stattgefunden hätten. Diese Begründung ist aber abwegig. Die Hexenprozesse  waren ein so heikles Thema, dass niemand gewagt hätte, Hexen und Verbrennungen zu verulken.

Wo kommt also der Narrenruf her ?

Tatsächlich kann der Ruf erstmals für das Jahr 1861 nachgewiesen werden.

Die Gesellschaft „Offenburger Wachstub“ lud zu einer großen Narretei am Fasnachtssamstag ein. Sie beendeten die Veranstaltung mit dem Spruch: „Schelle, Schelle, Sechser.“
Auch in der von Adolf Geck herausgebrachten Narrenzeitung enden die Verse mit „Schellen, Schellen, Sechser! Alte Hexen, alte Hexen! Narro! Narro! In den 30er Jahren bekam dieser Ruf das Anhängsel „s´ bisst mi ä Floh, weiss nit wo, am Popo.“
Somit gilt ist es heute als unglaubhaft, dass dieser Ruf irgendeinen Bezug zu den Hexenverfolgungen hat.

Auch gab es um 1870 eine 6-Uhr-Gesellschaft, welche sich mit den abendlichen Glockenschlägen traf.
Der Narrenschreiber Adolf Geck sagt zuletzt: “Der Fasnachtruf ist rein alemannischen Ursprungs und hängt mit dem schweizerischen Sechsuhrläuten zusammen, Schellet, Schellet, Sexi!“

So wie sich der Floh auf Narro reimte, wird die Hexe auf Sechse ihren Vers gefunden haben. Die jahrzentelange Verbreitung des Narrenrufes durch die Althistorische Narrenzunft führte letztlich zur Gründung einer neuen Narrengruppe, der Hexe. Nicht die Hexenzunft war somit wegweisend, sie bildete sich danach.
Der Narrenruf hat also  seine Ursprünge in der Althistorischen Narrenzunft Offenburg. 

Narrenkeller

Der Narrenkeller der Althistorischen Narrenzunft ist das Heim der Zunft. Der Narrenkeller ist während der Fasent der Anlaufpunkt für alle Narren und Gäste, die Fasent hautnah erleben wollen. Hier können Sie unser Narrentreiben hautnah und intensiv erleben:

Fasenteröffnung, Kellerabende, Kinderfasent, Judanzo, Kultparty und vieles mehr – bis zur Schlussrambo am Abend vor dem Aschermittwoch.

Unser Narrenkeller, der in den vergangenen Jahren aufwendig renoviert und modernisiert wurde, bietet unseren Gästen kleine Snacks, ein breites Angebot an alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken und vor allem: Jede Menge Spaß und gute Laune!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Privacy Overview

This website uses cookies so that we can provide you with the best user experience possible. Cookie information is stored in your browser and performs functions such as recognising you when you return to our website and helping our team to understand which sections of the website you find most interesting and useful.